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Die Hobbys meiner Kinder, oder: Liebe deine Figuren wie ein Stalker

Die Recherche für einen Roman verlangt gelegentlich Verrenkungen von einem Autor, für die er irritierte Blicke von seinen Mitmenschen erntet. So musste ich mir jüngst die Frage gefallen lassen: „Warum guckst du dir in letzter Zeit den ganzen Tag diese Skateboard-Videos auf YouTube an?“
Meine etwas säuerliche Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Warum wohl? Weil ich null Ahnung vom Skaten habe.“

Dabei war die Nachfrage durchaus berechtigt. Skaten ist ein Sport, der mich nicht die Bohne interessiert. Selbst habe ich im Leben etwa vier mal auf einem Skateboard gestanden, und jedes Mal endete die Begegnung mit diesem Sportgerät mit schmerzhaften Stürzen und aufgeschrammten Gelenken. Seither weiß ich: ich bin kein begabter Faller. Man kann sagen, in Sachen Tollpatschigkeit bin ich die Bella Swan unter Science Fiction-Autoren. Das Skateboard und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr.


Das könnte ich sein.

Aber nicht ich bin auch derjenige, der sich durch meine Augen diese Videos anschaut, sondern Leon. Der liebt das Skaten nämlich und weiß alles darüber – zumindest mehr als der Autor, dessen Hirn ihn gezeugt hat. Und da liegt der Hund begraben. Leon ist nämlich eine der Hauptfiguren in meinem kommenden Romanprojekt und er hat Interessen, die mir persönlich relativ am Allerwertesten vorbeigehen. Doch wie sagte Patricia Highsmith einmal: „Meine Figuren zwingen mich, ihre Hobbies auszuüben“ Genau das passiert auch mir gerade. Zum Glück muss ich dafür nicht selbst aufs Skateboard steigen. Ich befürchte nämlich weitere, schmerzhafte Verletzungen, und manchmal wünsche ich mir Leons Körperbeherrschung.

Wer ein guter Autor sein will, quält seine Kinder

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I give you: Danny. Bevor einer fragt: Kugelschreiber, Kohle und Photoshop.

Themenrecherche ist aber nur ein Teil der Vorbereitungsarbeit, die in so ein Romanexpo fließen. Darf ich vorstellen: Danny Kowalczyk. Eine weitere Figur aus dem selben Geheimprojekt, in dem auch Leon vorkommt. Und irgendwie sieht man ihm schon an den Augen an: Das ist kein glücklicher Teenager. No Sir!

Als Grafiker, der ich im Grunde meines Herzens immer geblieben bin, ist mein Ansatz sehr oft visuell. Jemanden zu zeichnen ist sozusagen ein intimer Akt und ermöglicht es mir, meine Figuren zu erkennen und mich mit ihnen zu identifizieren. Skizzen wie diese entstehen meist spontan, im gerade passenden Augenblick. Sie hübschen meine Scrivener-Projekte auf und helfen mir bei der späteren Charakterführung. Es macht diese Menschen irgendwie realer für mich, gibt mir das Gefühl, auch mal zu ihnen gehen und sie schütteln zu können, wenn sie sich auf den Seiten meines Textes nicht so verhalten wie ich es mir wünsche. Aber Figuren sind halt ein Stück weit wie Kinder. Sie entwickeln Eigenleben und machen nicht immer das, was sie sollen.

Dieses Level an Immersion in die Welt der von einem selbst geschaffenen Figuren ist wichtig für einen Autor. Bisher kamen stets diejenigen meiner Charaktere bei meinen Lesern am besten an, in die ich selbst beim Schreiben abgöttisch „verliebt“ war. Das waren Typen und Mädels, die ich, fast wie ein Stalker, besser kannte als meine besten Freunde. Über die ich alles wusste: ihre Stärken und ihre Schwächen – und damit auch, wie man sie am effektivsten quält.

Es ist eine Binsenweisheit, dass ein Autor Sadist sein müsse, aber eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Es gab Momente, in denen ich tränenüberströmt am Rechner saß, weil ich einem meiner Charaktere etwas schlimmes antun oder ihn gar töten musste. Wenn ich eine Figur so richtig in Bedrängnis bringe, mit der ich mich vollkommen identifiziere und an der mein Herz hängt, tut mir das oft mehr weh als dem Charakter selbst. Aber dann weiß ich auch, dass mein Leser mit dieser „Person“ mitfiebern kann. Und, soviel kann ich schon verraten: Der kleine Danny da oben wird mehr einstecken müssen als manch andere von mir erfundene Figur. Sorry, Junge. Du bist im wahrsten Sinne zum Leiden geboren.

Mehr infos zu diesem Geheimprojekt veröffentliche ich an dieser Stelle sporadisch. Ihr dürft also gespannt sein.

LuxCon 2016 – Nachlese (Teil 2): Ben Calvin im Interview

Auch am zweiten Tag des LuxCon 2016 bestand Conreporter Patrik darauf, mich vor seine Kamera zu holen (den ersten Teil seht ihr hier). Diesmal ging es ihm um ein ausführliches Interview mit dem, wie er mich zu nennen insistiert, „Starautor“ – mein erstes in meiner Funktion als Schriftsteller. Auch dieses Video möchte ich euch nicht vorenthalten.

Auch hier wieder: Das „Geheimprojekt“ ist zwischenzeitlich enthüllt.

Den Youtube-Channel des Conreporters findet ihr hier.

Happy Birthday, Perry!

Innenillustration des Perry Rhodan Lexikon I, Zeichner: Johnny Bruck, 1973 © Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt (Quelle: perrypedia.proc.org)

Perry Rhodan, der meistgereiste Weltraumheld aller Zeiten, wird heute 80 Jahre alt; die Figur, wohlgemerkt, nicht die gleichnamige Heftromanserie. Denn laut fiktiver Vita erblickte der Terraner am 08. Juni 1936 in Manchester, Conneticut das Licht der Welt (sein NEO-Counterpart ist ein paar Lenze jünger). Im Zeitalter des demographischen Wandels ist er damit ein echtes Vorbild. Wer einst Raumschiffe wie die BASIS, die SOL oder die MARCO POLO kommandierte, braucht später auch keinen Rollator.

Sein biblisches Alter – in der laufenden Serie sind es ja noch einige Jahrtausende mehr – merkt man dem Jubilaren auch literarisch eigentlich kaum an. Nicht nur Zellduschen und -aktivatoren haben ihn jung gehalten. Auch die Autoren sind mit ihm immer „jünger“ geworden und haben geholfen, ihn über Jahrzehnte und mittlerweile fast vier Generationen hinweg immer wieder neu zu erfinden. Aus dem harten, kompromisslosen Anführer der ersten Hefte ist im Laufe der Zeit ein toleranter, zuweilen grüblerischer, weil kosmischer Mensch geworden, der mehr Wunder geschaut und mehr Rätsel gelöst hat als manche griechische Sagengestalt. Perry hat sich stets mit dem Zeitgeist gewandelt. Auch das ist ein Geheimnis seiner ewigen Jugend.

Außenstehenden mag es womöglich kurios erscheinen, wenn Fans einen fiktiven Geburtstag einer ebenso fiktiven Figur feiern, der zur Handlungszeit ‚ihrer‘ Serie bereits Teil tiefster Vergangenheit ist. Die Wahrheit lautet: Für uns PERRY RHODAN-Fans sind diese Helden mindestens so real wie eine Angela Merkel oder ein Barack Obama. Letztere sind mir übrigens auch noch nie begegnet, soweit es mich betrifft könnten die ebenso erfunden sein wie mein Freund Perry. Dem aber bin ich, anders als jedem Politiker, dankbar für all die Abenteuer, die ich mit ihm erleben durfte. So geht es tausenden anderer Leser ebenfalls.

Für mich als „aufstrebenden Jungautor“ (ich adoptiere dieses mir kürzlich von einem Fan verliehene Etikett einfach mal ganz selbstverliebt) endet die Dankbarkeit nicht an dieser Stelle. Mein erster professionell verlegter Roman trug das rot-weiße Signet der größten Weltraumserie des bekannten Universums auf dem Umschlag. Damit öffnete PERRY RHODAN mir auch die Tür zum Profiautoren-Dasein. Er brachte mir sozusagen das Laufen bei. Und während ich die ersten, tapsigen Schritte auf dieser für mich noch immer aufregend neuen Bühne tue, weiß ich: Dafür, Perry, kann ich dir nicht genug danken. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, alter Kumpel!

Zum Geburtstag ihres Helden verlost die PERRY RHODAN-Redaktion heute den „historischen“ Jubiläumsband 1000 von Kult-Autor William Voltz als Gratis-E-Book. Außerdem gibt es auf der offiziellen Facebook-Seite der Redaktion nur heute PERRY RHODAN-Memorabilia zu gewinnen, die so manches Sammlerherz höher schlagen lassen dürften. Rein klicken lohnt sich also!

ColoniaCon 2016: Einmal über dem roten Teppich geschwebt

Science Fiction-Fans, Autoren, Heftromane und helles Bier in winzigen Gläsern – all das kam am vergangenen Wochenende im Kölner Jugendpark zusammen. Dieses Mal wurde der ColoniaCon von einem teils neuen Team um die Veranstalter Robert Corvus und Daniel von Euw organisiert. Wie immer waren auch zahlreiche Autoren als Stargäste geladen. Zum ersten Mal war ich einer von ihnen. Nebenher gründete ich gemeinsam mit einem anderen PERRY RHODAN-Autor eine waschechte Boyband.
Aber der Reihe nach.

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„Von Stardust über Arkon zum Jupiter“ hieß das Panel über die PR-Miniserien. Im Bild: Roman S., Dieter Schmitt, Ben Calvin Hary, Uwe Anton, Rüdiger Schäfer, Dennis Mathiak und Kai Hirdt.

Der zweiundzwanzigste ColoniaCon fühlte sich genauso an wie die vorangegangene Ausgabe dieser Kultveranstaltung und doch war diesmal vieles anders. Zunächst einmal, weil es der Einstand der neuen Veranstalter war, die aber einen (mit den Worten von Conreporter Patrik Knörr) „gechillten“ Con auf die Beine gestellt haben, welcher von Besuchern wie Gästen gleichermaßen angenommen wurde. Da ich Robert Corvus (unter seinem bürgerlichen Namen Bernd Robker) mittlerweile so halb zu meinem erweiterten Freundeskreis zähle, freut mich das für ihn natürlich sehr. Bernd: selbst dein märtyrerhafter Einsatz am Tresen hat sich gelohnt!

Aber auch für mich war der Con erfolgreich, nämlich als der erste ‚offizielle‘ Auftritt, seit ich ins so genannte Profilager wechseln durfte. Viele Autogramme durfte ich schreiben und gleich drei Panels musste ich bestreiten; „Autorenwege“ hieß das erste.

Gemeinsam mit Roman Schleifer (PERRY RHODAN-Stardust) und Aki Nofftz (DSA, Sun Quest) plauderte ich aus dem Nähkästchen und gab Einblicke in die Arbeitsweise und das Schaffen eines Jungautors: Wie wird man zum Heftroman-Autor (und warum will man das überhaupt)? Vor welche Probleme wird man als Anfänger gestellt, wenn man plötzlich als professioneller Schriftsteller agieren muss?

Für mich die beruhigendste Erkenntnis aus diesem Panel: Roman Schleifer unterliefen ganz zu Beginn seiner Arbeit unter der Ägide von Klaus N. Frick ähnliche Anfängerfehler wie später mir. Und auch Oliver Fröhlich, mit dem ich mich kurz zuvor unterhalten hatte, kannte zumindest vergleichbare Anlaufschwierigkeiten im Profi-Bereich. In diesem Zusammenhang: Ja, es ist sinnvoll, wenn Autoren sich untereinander vernetzen. Und sei es nur, um sich gemeinsam auszuheulen. Geteiltes Leid ist halbes Leid, und Meister fallen nun einmal nicht einfach so vom Himmel.

Als neuer MADDRAX-Autor

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Mit Michael „Mad Mike“ Schönenbröcher (Redakteur bei Bastei), Aki Nofftz (Moderation) sowie den Autorenkollegen Oliver Fröhlich und Lucy Guth beim MADDRAX-Panel.

Wenig später saß ich im Hauptraum gemeinsam mit Chefredakteur Michael „Mad Mike“ Schönenbröcher sowie Oliver Fröhlich und Lucy Guth auf der Bühne. Es ging um MADDRAX – jene preisgekrönte Abenteuer/Sci Fi/Horror-Serie aus dem Bastei-Verlag, für die ich demnächst ebenfalls einen Roman beisteuere. Aki Nofftz moderierte.

Mad Mike beantwortete dem Publikum Fragen zur Serie („Was macht Aruulas Frisur?“ „Wann kommen Matt und Co. auf die Erde zurück?“), während Oliver und Lucy Einblicke in die Entstehung eines MADDRAX-Romanes gaben. Zwar konnte ich selbst als „der Neue“ mit wenig Anekdoten aufwarten. Dafür profitierte ich von den Antworten meiner erfahreneren Kollegen: Wie bringen sie sich mit eigenen Ideen bei MADDRAX ein? Welches war der verrückteste Einfall, den sie je in die Handlung schmuggeln konnten? Die Unterhaltung machte mir Spaß und ich hoffe, dem Publikum ebenfalls. Das Panel war sehr gut besucht.

Die PERRY RHODAN-Miniserien

Sofort im Anschluss hieß es „Von Stardust über Arkon zum Jupiter“, und auch hier durfte ich als Autor von Band drei der Miniserie PERRY RHODAN-Arkon bei den „Großen“ sitzen. Diesmal waren meine Tischnachbarn Roman Schleifer (zum zweiten), Dieter Schmidt, Uwe Anton, Rüdiger Schäfer, Dennis Mathiak und Kai Hirdt. Zwar kam ich selbst nur kurz zu Wort – bei dieser Vielzahl an interessanten Menschen auf einer Bühne war das auch gar nicht anders möglich – dennoch war es auch hier spannend, auf die „andere Seite des Spiegels“ zu treten. Die umgekehrte Erfahrung, vom Parkett aus die Autoren anhimmeln zu dürfen, kann man damit kaum vergleichen.

"Wo man singt, dort lass dich nieder. Böse Menschen singen immer wieder." - Niels Clausnitzer (im Auftrag von Rainer Brandt)

„Wo man singt, dort lass dich nieder. Böse Menschen singen immer wieder.“
– Niels Clausnitzer (im Auftrag von Rainer Brandt)

Auch abseits der Panels spielte sich ein schöner, gewohnt familiärer Con ab. Ich traf viele Bekannte, knüpfte neue Kontakte und freundete mich mit Autorenkollegen und Fans an. Meine heimlichen Highlights: Ein zu seinem Schutz von mir anonym gehaltener Besucher, den ich laut seiner Aussage an Marc A. Herren erinnerte – „so von früher, als er noch dünn war.“ Ein Autogramm, dass ich der Starautorin Regina Schleheck geben durfte, welche ich als sehr sympathische Person kennenlernte. Ein spontanes und alkoholinduziertes, gemeinsames Gitarrenkonzert beim abendlichen Grillen, auf der Gitarre von STELLARIS-Autor Dieter Bohn.
Und schließlich Dennis Mathiak, mit dem mich, wie ich feststellte, einige Gemeinsamkeiten verbinden. Nicht nur sind wir ungefähr im gleichen Alter und damit die zwei Nesthäkchen im (erweiterten) Kreis der PERRY RHODAN-Autoren. Als Kinder waren wir außerdem beide gleichermaßen Jünger von David Hasselhoff. Rasch war die Idee geboren, eine Boyband zu gründen und mit Coverversionen von „Is Everybody Happy“ und „Limbo Dance“ auf Tournee zu gehen. Nur auf einen Namen konnten wir uns noch nicht einigen, aber „Milky Way Boys“ war am Ende unser Favorit. Zur Genese dieser genialen Idee waren lediglich einige wenige Gläser Kölsch notwendig.

Gestern ging der ColoniaCon zu Ende, und man kann die Veranstaltung als absolut gelungen bezeichnen. Fazit: Der ColoniaCon 23 ist schon jetzt fest in meinen Terminkalender eingeplant.

Al Qaida und der Streisand-Effekt

Was haben Al Qaida und Barbra Streisand gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts, möchte man meinen, außer dass beide – die Schauspielerin/Sängerin wie die terroristische Vereinigung – im übertragenen Sinne Opfer des selben, vergleichsweise neuen Online-Phänomens wurden: Dem Streisand-Effekt.

Zur Erklärung: 2003 verklagte Barbra Streisand einen Fotografen und einen Webseitenbetreiber, weil auf deren Portal eine Luftaufnahme ihres Hauses zu finden war. Ergebnis: Durch die Klage wurden Medien und Bevölkerung erst auf das Foto neugierig, das ansonsten vermutlich vollkommen unbeachtet geblieben wäre. In der Folge verbreitete es sich viral im Netz, und Streisand hatte mit ihrer Klage das exakte Gegenteil von dem erreicht was ihr eigentliches Ziel gewesen war.

Nun mag der Vergleich ein wenig unbeholfen daher kommen, aber den Pariser Terroristen und ihren mutmaßlichen Al Quaida – Auftraggebern ging es im Grunde ähnlich. Der nach der obigen Begebenheit benannte „Streisand-Effekt“ bewirkt nämlich, dass der Versuch eine Information (oder Meinung) zu unterdrücken sie erst ins Zentrum des öffentlichen Interesses rückt, und genau das ist hier geschehen: Durch das Attentat auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ erreichte ein Magazin weltweite Bekanntheit, von dem zuvor außerhalb Frankreichs kaum jemand gehört haben dürfte. Es bereitete eine Bühne für die kontroversen Karikaturen, die es vorher in diesem Maße schlicht nicht gegeben hätte.

Das Cover der neuen Ausgabe funktioniert auf vielen Ebenen – es ist ein Friedensangebot, es ist zugleich aber auch ein ausgestreckter Mittelfinger gegen jene die glauben, mit Gewalt ihren Anspruch auf die Allgemeingültigkeit einer Weltanschauung oder Meinung durchsetzen zu können. Und dass dieses Cover in der gesamten westlichen Welt nun die Runde macht, dass es gestern wie heute auf den Titel- und Internetseiten nahezu sämtlicher europäischer Tageszeitungen und Nachrichtenportale zu sehen ist,  dürfte den Verantwortlichen für das Attentat wohl die Galle ins Gesicht treiben. Als freiheitlich erzogener, demokratisch gesinnter Europäer kann man nicht umhin, dabei eine gewisse Häme zu empfinden.

Trotzdem möchte ich dieser Tage nicht in der Haut der überlebenden „Charlie“-Redakteure stecken. Ich hätte ihren Mut nicht, und ich empfinde tiefen Respekt dafür.

All jenen, die nun von Provokation und „Öl in die Flamme gießen“ reden: Ihr habt nicht verstanden, worum es geht, und was hier eigentlich auf dem Spiel steht. Dies ist, meines Erachtens, kein ‚Krieg der Religionen‘. Es geht auch nicht darum, ob diese Karikaturen beleidigend, respekt- oder geschmacklos sind. Ja, sie sind es wohl. Aber das ist nicht der springende Punkt. Es geht darum, dass Satiriker wie Journalisten oder Blogger so was dürfen müssen. Wer sich von der (künstlerischen) Äußerung eines anderen angegriffen fühlt, dem steht es in einem Rechtsstaat frei, sich mit den Mitteln eben jenes Rechtsstaates dagegen zu wehren. Und wer weiß – vielleicht bekommt er ja sogar recht!
Aber niemand darf dafür sterben müssen, dass er eine abweichende Meinung hat. In einem Klima der Angst und der Selbstzensur kann keine demokratische Kultur gedeihen. Es geht daher um die Verteidigung der Meinungsfreiheit als einen unserer höchsten demokratischen Grundwerte und darum, wie wir mit ihr umgehen. Es geht darum, denen, die sich durch sie bedroht fühlen, offen und mit erhobenem Kopf zu zeigen: Sie ist nicht veräußerlich, und sie steht nicht zur Disposition.

#jesuischarlie

Thomas Harbach Rezensiert „Mein Freund Perry“

Wie mir soeben zu Ohren gekommen ist, ist eine neue Kritik zu meinem ersten veröffentlichten Roman „Mein Freund Perry“ online. Der Text, der meines Wissens auch in einer der kommenden Ausgaben er SOL erscheinen soll, stammt von Thomas Harbach, der nicht gerade dafür bekannt ist, freimütig mit Lob um sich zu schmeißen. In sofern ist seine unterm Strich sehr positive Buchbesprechung für mich als Autor sehr schmeichelhaft. Um nicht zu sagen: Ich kann mich ihm in fast allen Punkten anschließen. Nur mit einer Sache hat er unrecht: Mein Vater lebt noch. 🙂

Die Kritik kann hier gefunden werden.

Christina Hacker rezensiert „Mein Freund Perry“

Aus „Recherchegründen“ hat Rhodan-Fan und Nachwuchsautorin Christina Hacker diverse „FanEdition“-Romane gelesen – darunter auch „Mein Freund Perry“. Sie nennt ihre Lektüre eine Reise durch das „Tal der Tränen“, und ihre Rezension des Buches, die seit einigen Tagen auf ihrem Blog zu lesen ist, ist nicht frei von Kritikpunkten. Der Roman scheint ihr dennoch gefallen zu haben. Falls wir uns einmal begegnen, werde ich ihr das geforderte Taschentuch-Päckchen spendieren.

Vielen Dank für die Buchbesprechung, liebe Christina.

Der Link zur Rezension:
https://www.christina-hacker.de/2014/09/mit-mein-freund-perry-im-tal-der-traenen/

DORGON 19 (and beyond) …

Exposé-Autor Nils Hirseland hat vor einigen Tagen ein Update zu DORGON 19 veröffentlicht, das ich euch an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte. Es ist ein kurzer, aber – wie ich finde – sehr schmeichelhafter Text. Nach allem, was sich abzeichnet, wird „Der Weg des Oxtorners“ wohl vermutlich auch nicht mein letzter Beitrag zur DORGON-Reihe bleiben.

Inzwischen hat die Endabgabe des Manuskriptes stattgefunden, der Text wird derzeit lektoriert und geht dann in die E-Book-Produktion. Veröffentlicht wird DORGON 19 wohl noch im Oktober.

Zum Artikel auf der PROC-Homepage…