Haltet den Dieb! (oder: Sie haben mein E-Book geklaut)

Nun ist es also auch mir passiert: Kaum gehöre ich zu den „Profis“, wie mir seit rund einer Woche verschiedentlich attestiert wird, schon zähle ich zu den Opfern der E-Book-Piraten. Durch Zufall stieß ich gestern auf einen Link zu meiner E-Book-Kurzgeschichte „Queros Geschenk„, die via Kindle Direct Publishing veröffentlicht wurde. Die Plattform, zu welcher der Link führte, gehört definitiv nicht zu Amazon, also hätte das E-Book dort gar nicht sein dürfen. Folglich kommt auch kein dort erwirtschafteter Cent je bei mir an (ja, es wurde ein Flatrate-Abo angeboten!).

Wahrscheinlich kann man sich nicht eher als professionellen Schriftsteller bezeichnen, bis man eines seiner eigenen Werke auf einer Plattform für den illegalen E-Book-Download wiederfindet. Halb so wild! Mit Autorenkollegen hatte ich diese Diskussion schon oft: Leute, die E-Books klauen, lesen vermutlich die wenigsten davon und gehören daher ohnehin nicht in den Kreis der potentiellen Käufer. Das ist ähnlich wie früher bei den MP3s. Da die Betreiber solcher Server meist ohnehin in Russland o.ä. zu verorten sind, ließe sich mit rechtlichen Schritten ohnehin wenig ausrichten.

Mir geht es dabei also gar nicht um das verlorene Einkommen. Wir reden von einer Miniwinz-Kurzgeschichte, die mich ganz sicher nicht zum Millionär gemacht hätte – das muss man realistisch sehen. Und es gibt mehr als genug ehrliche Käufer, die nach wie vor das „Original“ bei Amazon herunterladen. Was mich aber stört ist, dass hier mit meinem Namen Werbung für ein zwielichtiges Angebot gemacht wird bei dem es ganz klar drum geht, Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen – nicht nur mir, sondern auch den arglosen Opfern solcher Bauernfänger. Nicht cool! Und – ja! – natürlich ist es etwas anderes, ob man nur den Klagen der Kollegen entgegentritt, oder ob es einem selbst passiert. Ändern kann ich es indes nicht. Und es wird sicher auch nicht das letzte Mal gewesen sein.

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